Sonntag, 11. Dezember 2005

Johannes das Zahlengenie

Johannes
Mit Johannes kommen wir nun zu einem echten Zahlengenie. Bereits im Alter von drei Jahren konnte Johannes schon bis tausend zählen und begann Schach zu spielen. Im Alter von fünf Jahren spielten die Kinder das Leben in der Schule nach. Johannes übernahm dabei immer schon gerne die Rolle des Mathematiklehrers. Damals beherrschte er schon alle vier Grundrechenarten. Der Kosename „Professor“ unterstrich zwar Johannes Andersartigkeit, aber dies machte ihm nicht zu schaffen, sondern gefiel ihm damals noch ganz gut. Dies änderte sich während der Grundschulzeit. Die Schulärztin diagnostizierte Johannes als als „zu klein“, doch nachdem er das Einmaleins aufgesagt hatte schulte man ihn doch noch ein. Er kam in eine Integrationsklasse. Der Mathematikunterricht langweilte ihn. Motorische Schwierigkeiten erschwerten Johannes jedoch den Deutschunterricht und er brauchte wesentlich länger als andere Schüler, um das Lesen und Schreiben zu lernen. Im Kindergarten wurden Johannes Fähigkeiten nicht neidvoll von den anderen Kindern betrachtet. Doch während der ersten zwei Grundschuljahre bildeten die Jungen aus Johannes Klasse eine Gange. Trotz vieler Bemühungen wurde Johannes nicht aufgenommen und ab der zweiten Klasse regelmäßig gemobbt. Im Unterricht hat Johannes nie gestört, sondern immer für sich selbstständig außergewöhliche Aufgaben gelöst. Er las in Atlanten und konnte diverse Karten aus diesen, nach eingehendem Studium nachzeichnen. Seine Lehrerin überraschte dies sehr, doch sie schenkte dem keine weitere Aufmerksamkeit es nicht weiter.
In der fünften und sechsten Klasse entsprachen Johannes Leistungen dem oberen Durchschnitt. Er war nun nicht mehr allein bester Schüler, dafür fühlte er sich im Klassenverband um so integrierter. Ab der siebten Klasse, dem Eintritt ins Gymnasium änderte sich viel. Fast die Hälfte aller Schüler mussten das Schuljahr wiederholen. Nur Johannes erbrachte weiterhin sehr gute Leistungen, ohne Hausaufgaben zu machen oder besonders viel zu lernen. Johannes stand vor der Entscheidung die Klasse zu überspringen. Doch für diesen Klassensprung fühlte er sich noch zu unreif und es wäre ihm auch schwer gefallen sich in einen Klassenverband einzugliedern. Wenn Langweile aufkam, schrieb Johannes mit der Nachbarin Zettelchen oder spielte Käsekästchen. In der neunten Klasse boykottierte er den Mathematikunterricht und bekam schlechtere Noten. Im Anschluss wechselte er auf das Sankt Afra Internat in Meißen(siehe Viola).

Johannes strebt in seinem Tun nach Perfektion. Außerdem will er sich immer mit seinen beiden älteren Schwestern messen können. Er freut sich auch nur über schulisch gute Leistungen, wenn er weiß, dass er dafür auch viel getan hat. Dies gibt ihm ein gutes Gefühl.
Johannes hat sich im Schatten seiner beiden älteren und ebenfalls hoch begabten Schwestern niemals als gleichwertig begabt empfunden. Er hat stets das Gefühl sich selbst neu beweisen zu müssen.

Fallbeispiel Viola 12 Jahre alt

09viola

Geboren wurde Viola in der Schweiz, ihre Familie zog mit ihr nach Deutschland(Hannover) als sie 3 Jahre alt war. Ihre musische Begabung begann Viola im Alter von 6 Jahren zu schulen. Sie lernte Geige an der Musikschule in Hannover.
Violas bisherige Schulzeit war nicht sehr ertragreich. Unterforderung hemmte ihren Leistungsdrang. Ihre beste Freundin machte sie darauf aufmerksam, dass sie immer gute Noten schrieb ohne für Klausuren zu lernen und über einen sehr großen Wortschatz verfügte. Besonders durch das Urteilungsvermögen ihrer besten Freundin wurde Viola deshalb schon sehr früh bewusst, dass sie an eine andere Schule musste. Die Aufgaben an ihrer bisherigen Schullaufbahn erschienen ihr zu langweilig und unproduktiv.
Seit nun mehr zwei Jahren besucht Viola das Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen. Sie bestand das Auswahlverfahren. Während des Auswahlverfahrens wurde Viola zum ersten Mal auf ihre Hochbegabung hin getestet, für sie ist das Ergebnis allerdings nicht weiter von Belang. Doch ihr Traum, die Annahme und ihren Aufenthalt im Internat erfüllt Viola mit Stolz. Verwirklichung von selbst gesetzten Zielen bedeutet für Viola Leistung.
Von Mitschülern wurde Viola wegen ihrer guten Noten als Streberin abgetan. Doch diese und ähnliche Äußerungen gehören nun der Vergangenheit an. Am Sankt Afra blüht Viola seit ihrer Ankunft auf. Das Verhältnis zu den Lehrern ist gut, Viola ist schulisch ausgelastet. Sie fühlt sich nun auch von Erwachsenen und wesentlich älteren Schülern als Diskussionspartnerin ernstgenommen.

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